• Willkommen auf meinem BLOG bei älterwerden.net!
    Willkommen auf meinem BLOG bei älterwerden.net!

    Ich freue mich, daß Sie meinen BLOG besuchen, mit dem ich rund um´s Thema Älterwerden sowie zur Biografiearbeit unterschiedliche spannende Aspekte aufgreifen möchte. Mit lebendigen Texten hoffe ich, Ihnen auch neue Sichtweisen erschließen zu können. Außerdem empfehle ich Ihnen Bücher, Filme, Projekte und Links, die ich interessant und diskussionswürdig finde. Über den ein oder anderen Tipp von Ihnen würde ich mich natürlich ganz besonders freuen genauso wie über einen regen und kontroversen Austausch mit Ihnen! Schreiben Sie mir doch einfach, und wenn Sie möchten, veröffentliche ich gerne Ihren Beitrag auf meinem BLOG.

    Machen Sie mit!

    Herzlichst Ihre Dagmar Wagner

Hape Kerkeling hat über seine Kindheit geschrieben!


Nach seinem Sensationserfolg von 2009 "Ich bin dann mal weg: Meine Reise auf dem Jakobsweg" hat sich Hape Kerkeling an seine Autobiografie gewagt. Dabei hat er das traumatische Erlebnis    des Selbstmords seiner psychischen kranken Mutter zum Thema gemacht. Wie belastend es für ein Kind ist, mit einer depressiven Mutter aufwachsen zu müssen, darüber hat Hape Kerkeling geschrieben bis hin zu ihrem Tod. Eine Autobiografie, die für Betroffene mit ähnlichen Erfahrungenvielleicht tröstlich sein kann.Als Retter treten immer wieder die Großmütter und Großväter auf, die über ihre persönlichen physischen wie psychischen Grenzen gehen, um dem Enkel Hape Schutz und ein wenig Normalität zu bieten. Wie divers eine große Familie sein kann, wie bereichernd dabei jedes Mitglied wirkt - das ist eine der positiven Aspekte, die Kerkeling in seiner Autobiografie beschreibt. Ich empfinde sein Buch nicht als Nabelschau. Beeindruckt hat mich, wie er auch immer wieder die fröhlichen Seiten seiner Mutter beschreibt, und dass er sie so in Erinnerung behalten wird.Nur den Einstieg fand ich leider weniger gelungen. Als Biografin weiß ich natürlich um das Problem: Womit fange ich an? Aber da gibt es wirklich viele Möglichkeiten, die sich jenseits der Chronologie auftun können. Doch da war Hape Kerkeling leider nicht sehr kreativ. Die ersten drei Kapitel fand ich thematisch unpassend, aber mehr möchte ich dazu nicht sagen.Bilden Sie sich Ihre eigene Meinung! Ein "Muß" ist das Werk - finde ich - nicht.Alles Gute wünschtIhre Dagmar Wagner
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Das Salz der Erde - Dokumentarfilm im Kino, den Sie unbedingt sehen sollten!


Das Salz der Erde ist einer der wenigen Filme, der unser Bewusstsein verändern kann. Sie sollten ihn auf keinen Fall verpassen! Kein geringerer als Wim Wenders und Salgados Sohn Juliano Ribeiro Salgado haben hier Regie geführt.Ein biografischer Film, der mir den Atem verschlug: Sebastiao Salgado als Grenzgänger inmitten menschlichen Leids und Elend, dem er sich verpflichtet fühlt. Während andere Fotoreporter und Journalisten nach getaner Arbeit an Brennpunkten schnell das Weite suchten, blieb der Künstler und Fotograf, um der Welt zu zeigen, welche Auswirkungen Hunger, Ausbeutung, Krieg und anderes menschliches Leid wirklich haben. Aber auch Tiere und uralte Völkerstämme hat er fotografiert. Seine Frau hat ihn immer dabei von Zuhause aus unterstützt und seine Fotos in die Welt gebracht. 

Ich bin sicher, die meisten von Ihnen kennen seine Fotos, aber diesen Film sollten Sie sich nicht entgehen lassen. Salgado erzählt auch die Geschichte seines Zusammenbruchs und wie er sich zusammen mit seiner Familie selbst wieder heilen konnte.Salgados Lebensleistung und sein Mut sind mehr als nur beeindruckend!Danke für diesen Film!Viel Spaß im Kino wünscht Ihnen von HerzenIhreDagmar Wagner 

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Dießener Filmtage: "Das Ei ist eine geschissene Gottesgabe" am 12.11.2014 um 19:30 Uhr

Am 12.11.2014 wird mein preisgekrönter Kinodokumentarfilm "Das Ei ist eine geschissene Gottesgabe" im KINO AUGUSTINUM DIESSEN" am Ammersee im Rahmen der 7. Diessener Filmtage aufgeführt, die sich dieses Mal ganz dem Genre "Komödien" widmen!Ich werde anwesend sein und stehe hinterher für Fragen und Diskussion gerne zur Verfügung!Ort: Augustinum Diessen, Am Augustinerberg 1, 86911 Diessen am AmmerseeTel. 08807 - 700Uhrzeit: 19:30 UhrEintritt: 7 Euro
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Mein preisgekrönter Kinodokumentarfilm "Das Ei ist eine geschissene Gottesgabe" am 12. November 2014 im Kino des Augustinum Dießen


Am 12.11.2014 läuft im Rahmen der 7. Diessener Filmtage im AUGUSTINUM DIESSEN am Ammersee mein preisgekrönter Kinodokumentarfilm "Das Ei ist eine geschissene Gottesgabe"!Dieses Jahr widmen sich die Filmtage ganz dem Genre "Komödien"!Sie ist die Hauptfigur des Films: Die Bäuerin Sophie Geisberger, 72Ich habe mich sehr über diese schöne Einladung gefreut und stehe nach der Aufführung für Fragen und Diskussion gerne zur Verfügung!Adresse:Augustinum Diessen, Am Augustinerberg 1, 86911 Diessen am AmmerseeTel. 08807 - 700 Uhrzeit: 19:30 UhrBis dahin meine besten WünscheDagmar Wagner
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5. Europäisches Filmfestival der Generationen 6.-10. Oktober 2014

Ich finde das eine prima Idee: Nun gibt es auch ein Filmfestival, dass sich mit dem Thema demografischer Wandel und dem Älterwerden befasst - das 5. Europäische Filmfestival der Generationen! Für alle, die sich dafür interessieren, hier der LINK zur Webseite. Leider findet es nur in einigen bundesdeutschen Städten statt, die Spielstätten finden Sie hier.Im Folgenden der Text zu den Zielen und dem Konzept des Filmfestivals zitiert aus der Webseite:"Das Europäische Filmfestival der Generationen entstand 2010 auf gemeinsame Initiative vom Amt für Gesundheit, Frankfurt am Main und dem Netzwerk Alternsforschung der Universität Heidelberg. Präsentiert werden Filme aus Deutschland und Europa über das Alter und das Älterwerden. Dabei soll ein vielfältiges Altersbild gezeigt werden, bei dem das Altern nicht nur als Verlust und Last gesehen wird, sondern ebenso als aktive und produktive Lebensphase mit Möglichkeiten zu Gewinnen, Selbstgestaltung und Kreativität.

An mehreren Tagen werden tagsüber Filme gezeigt. Im Anschluss finden Publikumsgespräche mit ausgewählten Fachleuten aus Alternsforschung, Seniorenarbeit, kommunalen Einrichtungen oder Filmgästen statt. Auf diese Weise kann ein Bewusstsein über den demografischen Wandel in der Gesellschaft, in der Kommune und über das eigene Altern gefördert werden. Zudem wird der Dialog zwischen den Generationen gestärkt und ältere Menschen bekommen die Möglichkeit zur sozialen und kulturellen Teilhabe.“Also es tut sich etwas bei uns in Deutschland, um ein Bewusstsein für neue Altersbilder zu schaffen. Bravo!Wer in der Nähe der Spielstätten lebt, dem wünsche ich viel Spaß beim Kinobesuch!HerzlichstIhre Dagmar Wagner 

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Advanced Style - ein Buch über modebewusste New Yorker Frauen über 65


Streetphotographie einmal ganz anders: Ari Seth Cohen begann irgendwann, in New York modebewusste Frauen über 65 Jahre auf der Strasse zu fotografieren. Die wunderbaren und mutigen Damen liefen ihm einfach über den Weg, was man sich in einer Metropole wie New York unschwer vorstellen kann. Zuerst veröffentlichte er die beeindruckenden Porträts in seinem BLOG. Schließlich machte ein Verlag ein Buch daraus (Link zu Amazon), und nun gibt es auch bald einen Dokumentarfilm dazu. Hier der Link zum Trailer! Das Foto zum Film!Na wenn das keine Erfolgsstory ist! BRAVO! Inzwischen ist er auch in europäischen Metropolen unterwegs und fotografiert ältere Männer wie Paare dazu! Buchcover von Advanced StyleEin wunderbares Geburtstagsgeschenk für eine Freundin!Viel Spaß damit wünscht Ihnen Ihre Dagmar Wagner
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Bald ist es soweit: Ü100 feiert am 28.7.2014 Premiere!


Kurz zur Erinnerung: Drei Vorstellungen wird es von Ü100 während des fünf seen film festivals geben! Alle Termine sind hier auf dem Plakat aufgeführt! Ü100 ist mein neuer Film, in dem fünf über Hundertjährige über ihre Lebenswirklichkeit sprechen! Ich freue mich auf Ihren Besuch!Einen schönen Sommer wünscht Ihre Dagmar Wagner
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Wir sind die Neuen - Superkomödie - unbedingt ansehen!

Endlich ´mal wieder eine Komödie, die ihren verdient, und für die es sich lohnt, ins Kino zu gehen: "Wir sind die Neuen" läuft ab dem 17.7.2014 im Kino und sorgt für beste Sommerlaune! Obwohl der demographische Wandel auch zu meinen Fachgebieten gehört, verzichte ich auf "kluge" Interpretationen zum Film. Worum geht´s also?Eine WG mit "jungen Studenten" wohnen im selben Haus mit einer WG von "Sechzigjährigen"! Alt prallt auf Jung - naja, diese Formel wäre zu einfach gegriffen. Die jungen Studenten absolvieren pflichtbewusst ihr Pensum während es die Sechzigjährigen krachen lassen und die "Jungen" beim Lernen stören….Lassen Sie sich die wunderbare Gisela Schneeberger und den genauso herrlichen Heiner Lauterbach auf keinen Fall entgehen!Hier die Filmkritik von www.kino.de:"Die junge Studenten-WG lebt ein pflichtbewusstes Leben in Ruhe, Ordnung und Sauberkeit. Die Idylle findet ein jähes Ende, als drei Endfünfziger aus Geldmangel und Nostalgie ihre ehemalige Studenten-WG wieder aufleben lassen - einen Stock über den Jungen. Bald kracht es zwischen den WGs gewaltig: Während die entspannten Oldies nachts Rotwein schlürfen, philosophieren und alten Hits lauschen, müssen die Youngster fürs Examen pauken. Die Generationen zoffen sich und merken nur langsam, dass sie auch voneinander profitieren könnten. Ralf Westhoff betrachtet liebevoll-kritisch die Marotten von Jung und Alt. Bissig-frische Dialoge, bestes Timing und ein brillantes Schauspieler-Ensemble sorgen für Lacher und gute Laune. Turbulent, komisch und feinsinnig, für alle, die "forever young" sind!"Hier der Link zur Webseite für noch mehr Infos!Und hier der Link zum Trailer!Und ich sage nur noch: "Ganz viel Spaß!"Herzlichst Ihre Dagmar Wagner
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Exzellenter Buchtip auch für Laien: „Jung im Kopf“ von Prof. Dr. Martin Korte


Die Gehirnforschung hat betreffend des älteren Gehirns ab dem 50. Lebensjahr viele neue spannende, vor allem Mut machende Erkenntnisse herausgefunden. Die meisten davon stammen aus den USA, wo seit Jahrzehnten weitaus mehr geforscht wird als in Deutschland. Warum diese Ergebnisse nicht auch bei uns ausreichend bekannt gemacht werden, kann ich nicht verstehen. Vielleicht, weil man hier die älteren Mitbürger ab 50 lieber in der Unkenntnis und damit Unsicherheit lässt, damit die Pharmaindustrie mit unserer Angst genügend Geld verdienen kann.  

Die Strukturveränderung des Gehirns ab dem 50. Lebensjahr beschäftigt mich als Thema schon lange, und ich habe dazu nicht nur Martin Korte´s Buch gelesen. Als deutscher Professor für Neurobiologie in Braunschweig beschreibt er in seinem Buch verschiedene Aspekte zur Gehirnforschung. Sein Anliegen liest sich aus der von ihm zitierten Aussage von Paul Baltes: 

„Eine der wichtigen Aufgaben der Zukunft ist es, die Bilder vom Alter optimistischer und differenzierter zu gestalten. Wenn es nämlich keine positiven Bilder vom Alter gibt oder nur im geringen Maße, wenn also der gegenwärtig erreichte Zivilisationsstand das Alter vor allem auf der negativen Seite Soll-Seite verbucht, dann ist auch die Wahrscheinlichkeit gering, dass positive Alternsprozesse einschließlich neuer Produktivitätsformen im Alter überhaupt entstehen, und zwar unabhängig davon, ob dies prinzipiell anders sein könnte.“

In seinem Buch zeigt Professor Korte die positiven Effekte bezüglich der Leistungsfähigkeit des älteren Gehirns auf. Manchmal geht er gehirnphysiologischen oder biochemischen Dingen mit sehr detaillierten Erklärungen und Abbildungen auf den Grund. Wem dies zuviel wird, kann diese Ausführungen ruhig umgehen. Denn in allererster Linie ist dieses Buch für Laien wunderbar verständlich!

Sollten Sie also auch über die letztlich ganz normalen Auswirkungen unseres nachlassenden Gedächtnisses ab dem 50. Lebensjahr wie: Namen wollen uns nicht einfallen, neu Gelerntes ist schneller wieder vergessen, und auch unsere Reaktions- und Konzentrationsfähigkeit lassen nach - brauchen Sie keine Angst vor Demenz haben.

Freuen Sie sich lieber darüber, dass unser Gehirn ab 50 Unglaubliches leisten kann und unser Verstand bei Tests in vier von sechs Testbereichen besser abschneidet als es die Gehirne der 25-35jährigen tun.Und auch das sollten Sie bedenken:

„Menschen, die generell positiv über das Altern und ihre Fähigkeiten im Alter denken, leben länger und leisten mehr, als Menschen mit einer negativen Einstellung dazu.“ (Zitat Korte)

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Die Münchner Galapremiere von Edgar Reitz „Die andere Heimat - Chronik einer Sehnsucht“


Gestern Abend war ich zur Galapremiere von Edgar Reitz´ neuestem Meisterwerk „Die andere Heimat - Chronik einer Sehnsucht“ ins Münchner Prinzregententheater eingeladen. Der 230 Minuten lange Film hat einen gewaltigen Eindruck bei mir hinterlassen: Ich weiss nicht, wann ich das letzte Mal einen derart persönlichen Film gesehen habe - so liebevoll, detailgenau und mit ganzem Herzen konzipiert. Selten wie nie wurde mir die ganze Weichspülkost des Fernsehens und anderer Kinofilme bewusst. Wie sehr haben wir in Deutschland unsere Kinofilmkunst verloren. Edgar Reitz zeigt uns mit seinen 80 Jahren, dass es das noch geben kann. Seit Jahrzehnten dreht er „biografische Filme“ über seine Heimat, die er bereits mit 19 Jahren verlassen hat - den Hunsrück. Sicherlich kennen Sie alle seine Trilogie „Die Heimat“, die er von 1982 bis 2004 im Hunsrück drehte. Nun hat er die Zeit zurückgedreht und erzählt ab dem Jahr 1840 über die große Auswanderungswelle der Hunsrücker nach Brasilien. Das Hunsrückdorf Gehweiler wurde in den „alten Zustand“ von damals versetzt. Die Dorfbewohner haben das alles mitgemacht, zogen extra aus ihren Häusern aus und überließen dem Meister Edgar Reitz ihr Dorf. Die asphaltierten Straßen wurden beseitigt, die verputzten Mauern der Häuser auch. Natürlich wurde am Schluss alles wieder in seinen modernen Zustand versetzt.

 Man sieht Edgar Reitz und seinen Schauspielern ihre wunderbare, einzigartige Zusammenarbeit auch nach dem Film noch an. Hier gestern nach der sensationellen Münchenpremiere seines Films "Die andere Heimat".

Im August 2011 führte Edgar Reitz den Vorsitz der Großen Jury des Fünfseenfilmfestivals, bei der ich Jurymitglied war. Dabei durfte ich ihn etwas kennenlernen. So fein wie seine Filme erlebte ich auch diesen Regisseur. Er, seine Schauspieler und sein Filmteam haben allen Grund zum Strahlen. Ich wünsche dem Film viele Zuschauer zum Kinostart am kommenden Donnerstag, den 3. Oktober 2013.

Nehmen Sie sich die Zeit und gehen Sie in diesen Film! Bringen Sie Sitzfleisch, eine Flasche Wasser und vielleicht noch einen Snack mit. Sie werden es nicht bereuen. So gute Schauspieler haben Sie schon lange nicht mehr gesehen.

Und hier der Link zu einem Interview mit Edgar Reitz im SZ Magazin.

Genießen Sie den Film „Die andere Heimat“!

Herzlichst

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Über Kriegskinder und Kriegsenkel: ein Generationentransfer.


Bei meiner biografische Arbeit spielen Erlebnisse aus dem zweiten Weltkrieg immer wieder eine große Rolle. Dabei handelt es sich oft um die Kriegskinder von damals, also der Generation zwischen 1930 und 1945, die als Kinder für das damalige politische Geschehen in keiner Weise verantwortlich waren. Unausgesprochene und unverarbeitete traumatisierende Kriegs- und Fluchterlebnisse bestimmen hinterher unbewußt ihr ganzes Leben.

Sabine Bode hat bereits 2004 unter dem 

Titel: Die vergessene Generation - Die Kriegskinder brechen ihr Schweigen

ein Buch über diese heutigen 68 bis 83 jährigen Kriegskinder verfasst. 

 

Sie beschreibt diese Generation unter anderem so:

„Hier handelt es sich um eine große Gruppe von Menschen, die in der Kindheit verheerende Erfahrungen machte, aber über Jahrzehnte in der Mehrzahl eben nicht das Gefühl hatte, etwas besonders Schlimmes erlebt zu haben. Denn es fehlt ihnen der emotionale Zugang zu diesen Erfahrungen und damit auch den Zugang zu den wichtigsten Prägungen.“ (Sabine Bode: Kriegsenkel, S. 25)

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"Das Lied des Lebens" - Dokumentarfilm über biografische Arbeit mit Musik


Der Zugang zur eigenen Lebensgeschichte kann vielfältig sein: In dem Dokumentarfilm DAS LIED DES LEBENS von der Regisseurin Irene Langemann bringt der Komponist Bernhard König Menschen über 70 Jahre zum Singen. In Gesprächen erfährt er, welche Lieder oder Musik in ihrem Leben eine Bedeutung hatten und knüpft an diese Erinnerungen an.Seit einer Woche in bundesdeutschen Kinos kann ich diesen schönen Film nur wärmstens empfehlen. Hier ein Ausschnitt aus der Webseite zum Film:Ein hundertprozentiger "Überzeugungstäter" sei er, sagt Komponist Bernhard König, wenn er über seine neuartigen Musikkonzepte für alte Menschen spricht. Begeistert von der Schönheit der alten „faltigen“ Stimmen, vermittelt er Senioren, wie man  Musik meditierend, trauernd, liebend, lernend, protestierend, staunend und beglückt erleben kann.

Im Stuttgarter Generationenzentrum Sonnenberg führt der Musiker biographische Interviews mit alten Menschen, um deren verschüttete Träume und Traumata aufzuspüren. Zentrales Thema sind die „Lieblings- und Lebenslieder“. Lieder, die in der eigenen Biographie verankert sind und für eine ganz besondere Geschichte oder Erinnerung stehen. Bei der 78jährigen Magdalena Reisinger löst das Lied „Kann denn Liebe Sünde sein“ einen emotionalen Ausbruchaus. Mit vierzehn Jahren ist sie schwanger geworden. Geächtet von den Dorfbewohnern, täglich von ihrer Mutter verprügelt, brachte sie als fünfzehnjähriges Mädchen eine Tochter zur Welt. Dieses Erlebnis, das auf dramatische, aber auch beglückende Weise ihr Leben geprägt hat, ist für Bernhard König der Ausgangspunkt, das ‚Lied des Lebens’ von Magdalena Reisinger zu komponieren. Stärker als im bloßen Erzählen und Erinnern, kommen in solchen Lebensliedern sehr intensive Emotionen zum Ausdruck. In der Eintönigkeit des Altenheims werden aus bedrückten, erstarrten Senioren klingende und leuchtende Menschen.

Diese Arbeit setzt Bernhard König in Köln mit dem Experimentalchor „Alte Stimmen“ fort. Hier darf mitsingen wer mindestens 70 Jahre alt ist und Lust auf musikalische Experimente hat. Der älteste Chorsänger Alfred Adamszak ist 91, und kein bisschen müde -  trotz der schlimmen Kriegserlebnisse und der schmerzhaften Abschiede von geliebten Menschen. Auch diese Biographie nimmt der Komponist zum Anlass, um zusammen mit dem Chor ein Lied von ergreifender und expressiver Stärke zu entwickeln.Obwohl Bernhard König seit vielen Jahren Musik für die abenteuerlichsten Anlässe erfindet, hat er noch nie ein Projekt erlebt, das so viele Überraschungen bereithält und eine solche zwischenmenschliche Dynamik und emotionale Tiefe entwickelt. Die Autorin Irene Langemann hat seine Arbeit über Monate begleitet und dokumentiert, wie die Magie der Musik die Senioren am Neckar und Rhein beflügelt, wie aus ihren Liebesgeschichten, aus Leidgeschichten Lebenslieder einer Generation werden , die viel durchgemacht und viel zu erzählen hat.

Die Namen der bundesdeutschen Kinos sind mit diesem Link zu finden!Viel Spaß im Kino wünscht Ihnen Ihre Dagmar Wagner!
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Klatsch und Tratsch einmal ganz anders: Die informative Biografie CAMILLA


Und noch ein kleiner Tip für ein Weihnachtsgeschenk:

Als Biografin lese ich natürlich viele Biografien. Die meisten davon leihe ich mir aus unserer kleinen, schön geführten Gemeindebücherei aus. Leider kann ich nicht allzu viele zum Lesen weiterempfehlen: Zu detailverliebt und distanzlos verlieren sich viele Lebensgeschichten in der Aneinanderreihung von Ereignissen. Vielleicht gut gemeint, aber mühselig zum Lesen, wenn die größeren Zusammenhänge nicht hergestellt werden. Ich steige bei dieser Art von Biografie meistens aus. 

 

Tatjana Gräfin Dönhoff CAMILLA  Diana Verlag 2006ISBN-10: 3-453-28503-4464 Seiten

Von dem Titel CAMILLA allerdings war ich begeistert: Das ist kein Klatsch oder Tratsch im herkömmlichen Sinn, sondern beste leichte Unterhaltung auf hohem Niveau. Die Autorin schildert sehr präzise, wie die Beziehung zwischen Camilla und Charles publikumswirksam aufgebaut und wie genau jeder gemeinsame öffentliche Auftritt geplant und durchkonzipiert wurde, um aus den beiden ein akzeptables und geliebtes Paar zu machen. Eigene Public Relations Strategen wurden dafür extra engagiert und bei Misserfolg schnell wieder ausgetauscht. 

Ein echter Blick hinter die Kulissen, der für niemanden Partei ergreift - auch für Camilla nicht, sondern die tragischen Verstrickungen dieser Dreiecksgeschichte mit den dazugehörigen Hintergründen erzählt, und wie diese dann der Öffentlichkeit verkauft wurden.

Wenn Sie dieses Buch gelesen haben, werden Sie jede Geschichte über sogenannte Prominente ganz anders sehen. 

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Das Ende ist mein Anfang


Es gibt Filme, die sich schnörkellos an besondere Themen heran wagen: "Das Ende ist mein Anfang" von dem Regisseur Jo Baier ist so ein Film. Der Vater bittet den Sohn um ein Gespräch:

"Wie wäre es, wenn wir zwei uns jeden Tag unter der Pergola im Garten zusammen setzen, und ich dir erzählte, was mir wichtig ist, von mir und meiner Familie und der großen Reise des Lebens."

Tiziano Terzani, italienischer Journalist und Schriftsteller (1938-2004), hat sein letztes Buch "Das Ende ist mein Anfang" zusammen mit seinem Sohn im Angesicht des - aufgrund einer nicht mehr heilbaren Krebserkrankung - bevorstehenden Todes verfasst. Dieser Lebensrückblick wurde mit Bruno Ganz als Tiziano Terzani in der Hauptrolle und Erika Pluhar als seiner Ehefrau Angela verfilmt.

Der Vater zum Sohn:

"Du bist immer ein Teil meines Lebens gewesen, 35 Jahre lang, und doch weiß ich, dass du nicht mein ganzes Leben kennst. So wie ich eigentlich sehr wenig weiß über das Leben meines Vaters und es zum Ende sehr bedauere, dass ich nicht mehr Zeit mit ihm verbracht habe, um über sein Leben mit ihm zu sprechen."

 Tiziano Terzani hat am Schluss ein biografisches Werk verfasst. Aber es ist auch ein Film über den Tod und den Sinn des Leben:

"Ich würde gerne mit dir noch ein bißchen darüber sprechen, um gemeinsam darüber nachzudenken, ob irgendein Sinn in diesem Leben liegt.""Tod ist das einzig Neue, das mir passieren kann. Warum haben wir solche Angst vor dem Tod, wo es Milliarden vor uns getan haben." Nein, dieser Film löst keine Depressionen aus. Die einmaligen Schauspieler zeigen mit schlichter Selbstverständlichkeit, was ein Teil unseres Lebens ist. Keine Rührseligkeit, sondern Leichtigkeit und trotzdem Tiefe.

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Was wirklich zählt, ist das gelebte Leben - ein schöner Lesetip für alle, die sich mit ihrer Biografie befassen.


Das gelebte Leben wird in eine eigene Biografie gefasst - kein einfaches Vorhaben für die meisten. Das Buch von der Psychotherapeutin Verena Kast „Was wirklich zählt, ist das gelebte Leben“ kann hierfür eine wunderbare Anregung sein. Keine Sorge: Auch ohne akademische Vorbildung in Psychologie ist es für jedermann lesenswert, als eine gelungene Mischung aus Ratgeber, anonymisierten persönlichen Erfahrungen von Patienten und Informationen zu den Themen Gehirnforschung und Psychologie in sehr verständlicher Art.  

Einen ganz allgemeinen Aspekt möchte ich gerne in Form von Zitaten aus Ihrem Buch herausgreifen: „Es mag sein, dass der Lebensrückblick der Mythos des 21. Jahrhunderts ist. Eine durchaus reizvolle Entwicklungsaufgabe, die sich den heutigen Menschen stellt..." (Seite 14) Manche Psychologen halten den Lebensrückblick „für einen universellen Prozess, also etwas, was zur Entwicklungspsychologie des Alters gehört. Das Interesse, das zur Zeit der Biografiearbeit entgegen gebracht wird, könnte darauf hindeuten, daß dem wirklich so ist.“ (Seite 16) „Wenn diese Erfahrungen dokumentiert werden,..., könnte sich daraus der Alterskultur ergeben.“ (Seite 16) 

Meine Einschätzung, dass biografische Arbeit immer bedeutender wird, scheint sich wieder einmal zu bestätigen. Und wenn ich mit meiner Tätigkeit zu einer neuen Form von Alterskultur beitragen kann, dann freut mich das umso mehr.

Ich bin sicher, das Buch wird Ihnen eine wunderbare Anregung sein, wie Sie Ihre eigene Biografie  verfassen. Praktische Schreibtips finden Sie darin nicht, dafür aber wertvolle Anregungen, unter welchem Gesichtspunkt, aus welcher Perspektive Sie Ihre Lebensgeschichte schreiben können. Das Buch gibt Ihnen bestimmt einen guten Impuls, um mit Ihrer Biografie zu starten.Einen schönen Sommer und alles Gute wünscht IhnenIhre Dagmar Wagner 

 

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Fünf Dinge, die die Menschen gegen Ende ihres Lebens am meisten bereuen!


Bronnie Ware, eine australische Pflegerin, hat ein Buch über ihre Erfahrungen mit ihren Patienten geschrieben: Was haben sie am Ende ihres Lebens verpasst oder glauben verpasst zu haben? 

Bronnie WareLeider ist das Buch bislang nur in englischer Sprache unter dem Titel: The Top Five Regrets Of The Dyingerhältlich. 

Auch biografische Arbeit befasst sich mit dieser Frage, darum hier ein kurzer Abriss über die fünf am meisten geäußerten Versäumnisse im Leben:1. Den Mut gehabt zu haben, sein eigenes Leben zu leben.

2. Ich wünschte, ich hätte weniger gearbeitet.

3. Ich hätte meine Gefühle besser ausdrücken sollen.4. Ich wünschte, ich hätte mich mehr um meine Freunde gekümmert.5. Ich wünschte, ich hätte mir mehr Freude gegönnt!

Auf stern.de können Sie einen Artikel dazu lesen.

Und wer sich über Bronnie Ware informieren will, besucht ihre Webseite über diesen Link!Schöne Frühlingsgefühle wünscht IhnenIhre Dagmar Wagner 

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Eine der schönsten Biografien als Weihnachtsgeschenk!


Jetzt rückt der 24. Dezember immer näher, und hier noch ein weiterer Tip, dieses Mal für ein `besinnliches´ Weihnachtsgeschenk, nämlich die Biografie:

Marie des BrebisDer reiche Klang des einfachen Lebens

von Christian SignolVerlag UrachhausISBN 978-3-8251-7580-1  

Christian Signol schreibt über das Leben der einfachen französischen Schafhirtin Marie des Brebis. Zwei Jahre vor ihrem Tod hat sie dem französischen Erfolgsautor ihre Lebensgeschichte erzählt. Beeindruckend ist, daß der Autor eine Sprache gefunden hat, so als ob Marie des Brebis das Buch selbst geschrieben hätte. Dieses Buch ist darum ein seltenes Exemplar, wie eine Biografie im allerbesten Fall geschrieben sein kann. Ich hatte immer das Gefühl, dass Marie des Brebis persönlich zu mir spricht. Eine Meisterleistung, wie ich finde!

Marie des Brebis hat auch eine Bemerkung über die aufkommenden Erinnerungen während des Älterwerdens gemacht:

„Manchmal wecken mich nachts Melodien und ich bekomme eine Gänsehaut. Und das immer häufiger; es ist also wahr, dass man im Alter immer weniger schläft. So kommen mir in der Geborgenheit meines kleinen Zimmers Melodien in den Sinn, die ich vergessen zu haben glaubte. Sie steigen nun von ganz allein wieder in meiner Seele auf, sodass mir die Tränen kommen. Ja, auch das gehört zum Älterwerden, und es kann schrecklich und auch wunderbar sein.“ (S. 83)

Ihr Vergleich von Melodien mit Erinnerungen sind reine Poesie, finden Sie nicht?

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Das Ei ist eine geschissene Gottesgabe


DAS EI IST EINE GESCHISSENE GOTTESGABEMeistens erfahre ich es nicht, wenn ein Film von mir im Fernsehen wiederholt wird, wenn da glücklicherweise nicht meine Eltern wären: sie rufen mich immer an, wenn sie einen Filmtitel von mir im Fernsehprogramm entdecken. Vielen Dank Euch beiden! Und so war das auch heute wieder! Darum bin ich in letzter Sekunde ein wenig in Sachen Eigenwerbung unterwegs:heute Abend um 20:15 Uhr zeigt das Bayerische Fernsehen meinen Kinodokumentarfilm DAS EI IST EINE GESCHISSENE GOTTESGABE.Der Film erzählt die bewegende Lebens- und Familiengeschichte der inzwischen verstorbenen Bäuerin Sophie Geisberger.Ihre Kraft und vor allem ihr Humor sind ansteckend: die Geschichte einer starken, bewundernswerten Frau, die trotz schwieriger Lebensumstände ohne Lamento ihr Leben lebt.Ich habe das Drehbuch geschrieben, und die Regie zu diesem Film gemacht.Dafür habe ich 1993 den Bayerischen Filmpreis erhalten.Mein Pressetext hat den Film damals so vorgestellt:10 000 bayerischer Wahnsinn.Komisch und tragisch.Mitten in der Idylle: eine Insel für Außenseiter.Bayern, wie es niemand kennt.Keine Postkarte würde das aushalten.Viel Spaß damit!HerzlichstIhre Dagmar Wagner Die Bäuerin Sophie GeisbergerHier finden Sie mehr Informationen zum Film!
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Geistige Fitness im Alter


Titel:   Geistige Fitness im AlterAutor:  Gene D. CohenVerlag: Deutscher Taschenbuchverlag GmbH & Co. KG, München, ungekürzte Ausgabe 2009ISBN 978-3-423-34530-9Titel der amerikanischen Originalausgabe: The Mature Mind. The Positive Power of the Aging Brain.Siehe Archiv Gehirnforschung, Blogbeitrag vom 3. August 2011: Ab 50 macht das Erinnern erst richtig Spaß!
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