Von Dagmar Wagner on Samstag, 03. Mai 2014
Kategorie: Initiativen

Die Ergebnisse der zweiten Heidelberger Hundertjährigen Studie (HD 100 II)

Zum zweiten Mal wurden in der BRD 95 100jährige mittels der 2. Heidelberger Hundertjährigen Studie (HD00 II) untersucht und die Ergebnisse im letzten Februar vorgestellt. Die erste Studien fand 2002 statt. Interessant die zahlenmäßige Entwicklung der 100jährigen in Deutschland, hier für Sie als Tabelle:

2000               5 937
2010             13 000   
2012             15 145
2020             21 000    
2030             41 000   
2040             81 000   
2050             98 000
2060           169 000

Das ist schon ein beeindruckender Anstieg und hat natürlich mit dem demografischen Wandel zu tun, der immer mehr Ältere mit zunehmender Hochaltrigkeit prognostiziert.
Und außerdem: 
50% der nach dem Jahr 2000 Geborenen in der BRD haben eine gute Chance, 100 Jahre alt zu werden.

Kein Wunder, dass das wissenschaftliche Interesse an den Hundertjährigen zunimmt. Die Studie fand heraus, dass in den letzten zehn Jahren die Hundertjährigen immer fitter wurden, sowohl körperlich als auch geistig. Das gilt als der bemerkenswerteste Fund der Studie. Unsere Hundertjährigen habe sich also verjüngt! Die Sorge vor einer überproportionalen Ausweitung von Gebrechlichkeit und Einschränkungen ist also unbegründet.
So wie die heutigen 75jährigen den Gesundheitszustand der 65jährigen vor 50 Jahren haben.

Was sind die Herausforderungen, Stärken und Potentiale, die ein Leben mit 100 kennzeichnen?

80% sind mit ihrem Leben zufrieden, davon 46% in starkem Ausmaß, 34 % im mittleren Ausmaß. Das ist bemerkenswert, wenn man bedenkt, dass die Hundertjährigen als Mensch gesundheitlich belastet und auf Unterstützung angewiesen sind, viele andere überlebt und den nahenden Tod vor Augen haben. Dennoch empfinden so etwas wie Lebenszufriedenheit und ein überwiegend positives Wohlbefinden! 

Außerdem verfügen sie über eine hohe Akzeptanz des eigenen Lebenslaufs mit allen seinen guten und schlechten Seiten mit Güte und Gefasstheit. Die persönlichen Kräfte und Schwächen, also Unzulänglichkeiten, werden erkannt und akzeptiert.

Doch so zufrieden sie auch sein mögen, 40% von ihnen haben keine oder eine negative Zukunftsperspektive. Es ist einfach schwer, in diesem Alter einen Lebenssinn oder Lebensperspektive aufrecht zu erhalten. Dabei wird der Tod nicht als Bedrohung erlebt: Angst haben sie nur vor der Art des Sterbens und hoffen, dass es ein einfaches schmerzfreies Einschlafen sei. Nur 12% haben Todessehnsucht. Und das umso stärker, je mehr sie unter ihren Sinneseinschränkungen wie schlecht Sehen und Hören oder schwer eingeschränkter Mobilität leiden. 

Hundertjährige beeindrucken, wie sehr sie ihren eigenen Verfall aber auch ihr gelebtes Leben mit all seinen Facetten akzeptieren. Natürlich sind ihre Möglichkeiten stark beschränkt, was die Teilnahme am allgemeinen Leben betrifft, darum wenden sie sich verstärkt ihrem Innenleben zu. 

Würden Sie sich wünschen, hundert Jahre alt zu werden?

Alles Gute dazu kommt von Ihrer Dagmar Wagner 


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