Von Dagmar Wagner on Donnerstag, 12. Dezember 2019
Kategorie: Aktuelles

Überraschungen bei der Erforschung eines Tabus: zur Sexualität älterer und hochaltriger Menschen. Eine 28jährige Forscherin im Interview!

Die 28jährige Psychologin und wissenschaftliche Mitarbeiterin Karolina Kolodziejczak (siehe Foto oben) untersucht die Sexualität älterer und hochaltriger Menschen an der Berliner Humboldt Universität. 1500 Berliner zwischen 60 und 82 Jahren wurden befragt. Und es ging nicht nur um den Sex an sich sondern auch um so wichtige Gefühle wie Geborgenheit, Sicherheit und Akzeptanz.

Das Erleben von Intimität bleibt gleich, egal in welchem Alter, auch wenn die sexuelle Aktivität und die Gedanken daran sinken. Was nicht stimmt, ist, dass sexuelle Aktivität mit körperlicher Fitness zu tun hat, je fitter, desto sexuell aktiver - eine falsche Annahme.

Und wenn man Sexualität etwas breiter definiert, nicht nur den Akt meint, sondern Nähe und Zärtlichkeit, werden die Unterschiede zu den Jüngeren immer geringer.

Und: Ältere Männer können es nicht lassen. Warum?

„Das Geschlechtshormonlevel bei Männern sinkt viel langsamer und kontinuierlicher. Bei Frauen ist der Abfall in der Regel viel eindeutiger nach der Menopause. Das Testosteronlevel liegt also bei Männern das ganze Leben lang höher. Vermutlich ist das einer der Gründe, warum Männer noch jenseits der 60 häufiger sexuelle Gedanken haben und ihnen die Lust auf Sex wichtiger ist. Und warum ältere männliche Singles angaben, häufiger sexuell aktiv zu sein als Frauen ohne Partner."

Auf 3,6 Millionen alleinstehende Frauen über 65 kommen gerade mal 1,6 Mio alleinstehende Männer. Da klafft deutlich eine Versorgungslücke, ein Problem, für das auch die junge Wissenschaftlerin keine Lösung hat.

Fazit: Ältere Menschen sind nicht asexuell. Unser universelles Bedürfnis nach körperlicher und emotionaler Nähe verschwindet nie!

Lesen Sie das ganze, sehr interessante Interview unter diesem LINK! Empfehlenswert!


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