Die ZEITZEUGENBÖRSE e.V.

Immer mehr Menschen entscheiden sich, ihre Erinnerungen weiterzugeben. Sie gründen Vereine oder Institutionen, mit Hilfe derer sie Erinnerungen strukturieren, dokumentieren und publizieren. So machen sie ihren Erfahrungsschatz einer breiten Öffentlichkeit zugänglich. Der Erfolg dieser unterschiedlichen Initiativen bestätigt ein bißchen meine Einschätzung, dass die Erinnerungen unserer älteren Mitbürger einen immer größeren Stellenwert in unserer Gesellschaft erhalten: das, was sie zu erzählen haben, wird immer öfter wertgeschätzt.

In meinem Blog möchte ich Ihnen diese Initiativen vorstellen, die sich die Verbreitung von Erinnerungen zum Ziel gesetzt haben.
Ich beginne heute mit der ZEITZEUGENBÖRSE aus Berlin: 1993 in Berlin gegründet, arbeiten sie seit 1998 als unabhängiger gemeinnütziger Verein. Die Themen behandeln Berlin in der Weimarer Republik, Berlin in der NS Zeit, 2. Weltkrieg in Berlin, Berlin in der Nachrkiegszeit, Ostberlin und die DDR, Westberlin und Berlin nach der Wiedervereinigung.

Die Ziele des Vereins

Zu den Zielen des Vereins zitiere ich aus dessen Webseite:
 "Die Zeitzeugenbörse e.V. ist ein gemeinnütziger Verein, der sich zum Ziel gesetzt hat, den reichhaltigen Erinnerungs- und Erfahrungsschatz älterer Menschen an jüngere Menschen weiterzugeben und so den generationenübergreifenden Dialog zu fördern."
Dies tut die ZEITZEUGENBÖRSE, indem sie Erinnerungen in unterschiedlichster Form zu diesen Themen sammelt, und in Form von Vorträgen, CD, DVD, Video, Bücher, Broschüren, Zeitzeugenbriefen und Interviews weitergibt.

Der persönliche Kontakt ist ihnen dabei besonders wichtig: Zeitzeugen besuchen Schulen, Universitäten, andere Bildungseinrichtungen und helfen Journalisten bei deren Recherchen - und zwar bundesweit. 200-250 Anfragen werden jährlich gestellt, circa 400 Zeitzeugen erfüllen diese auf ehrenamtlicher Basis. Nur die Fahrtkosten müssen erstattet werden, aber Spenden an den Verein sind natürlich immer willkommen.

Es hat mich interessiert, ob die ZEITZEUGENBÖRSE auch über Berlin hinaus aktiv ist, und habe darum im Büro des Vereins angerufen: die Antwort war beeindruckend. Herr Dr. Klaus Riemer, ein Beisitzer des Vereins, hat die ZEITZEUGENBÖRSE schon in New York, USA, vertreten. Dort wurden 14 Zeitzeugen in einer Fotoausstellung an der New York University vorgestellt. Dr. Riemer hat die Einladung der New York University gerne angenommen, und so die Erinnerungen des Vereins in die Welt getragen. Dieses Ereignis war kein Einzelfall: die Mitglieder der ZEITZEUGENBÖRSE war auch schon in anderen Ländern vertreten.

Haben Sie vielleicht auch eine Idee oder ein Thema für eine Zeitzeugenbörse?

Und der Verein ist gerne bereit, eventuelle Nachahmer mit gutem Rat zu unterstützen, meint Eva Geffers, die erste Vorsitzende des Vereins, während unseres Telefonats.

Vielleicht nehmen Sie diese Initiative als Anregung. Überall gibt es Themen, ob lokal begrenzt oder von breiterem Interesse, die sich lohnen, mittels Ihrer persönlichen Erinnerungen festgehalten und öffentlich gemacht zu werden. Und es müssen nicht immer so historisch herausragende Ereignisse wie der zweite Weltkrieg sein. Das Heimatmuseum, oder andere lokale Vereine in Ihrer Nähe werden Ihre Initiative zu einem Thema aus der Region bestimmt mit großem Interesse aufnehmen. Denken Sie einmal darüber nach, diskutieren Sie mit Bekannten und Freunden. Denken Sie auch über die Möglichkeiten finanzieller Zuschüsse nach: sicherlich wird es entweder in Ihrer Gemeinde oder auf übergeordneter Kreisebene eine(n) Kulturbeauftragte(n) geben, an die sie sich mit Ihrem Anliegen wenden können. Dort wird man Ihnen auch Auskunft darüber geben, wo und wie Sie Gelder für Ihr Zeitzeugenprojekt acquirieren können. Nur Mut, es müssen nicht gleich Tausende von Euros sein, ein kleiner Zuschuss bringt Ihre Idee auch schon voran!

Probieren geht über Studieren! Versuchen Sie´s! Es bringt Gespräche mit Ihren Freunden und Bekannten in Schwung, neue Kontakte tun sich auf!
Haben Sie schon eine Idee? Dann schreiben Sie mir unter Ihr Kommentar!
Ich freue mich darauf!

Herzlichst

Ihre Dagmar Wagner

 
Die Adresse des Vereins:

Zeitzeugenbörse e.V.
Ackerstraße 13
10115 Berlin-Mitte

Tel (030) 44 04 63 78
Fax (030) 44 04 63 79
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Bürozeiten
Mo, Mi, Fr 10.00-13.00 Uhr

 

Hier geht es zur Webseite der Zeitzeugenbörse aus Berlin


(Copyright für diesen Beitrag: Dagmar Wagner)