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​Seinen Partner oder die Partnerin im fortgeschrittenen Alter zu verlieren - das ist kein Pappenstiel. Doch es gibt nicht nur die vom Schicksal getroffenen, sondern auch Ältere, die sich schon immer bewusst für die Lebensform "allein und kinderlos" entschieden haben.

Auf diejenigen, die sich diese Lebenssituation nicht freiwillig ausgesucht haben, kommen große Herausforderungen zu: Psychologische, finanzielle ( besonders bei Frauen) und soziale Anpassungsleistungen müssen bewältigt werden. Nicht selten verschlechtert sich der körperliche und psychische Gesundheitszustand. Das Sterberisiko für Witwen steigt.

Interessant aber sind Forschungsergebnisse, nachdem Frauen seltener nach einer Trennung nach dem 50. Lebensjahr eine neue Partnerschaft eingehen als Männer. Und Heiraten - das kommt fast nie in Frage.

Nicht immer liegt es daran, dass "Mr. Right" nicht gefunden wurde. Vielmehr wollen die Frauen ihre neugewonnenen Freiheiten nicht aufgeben, und auch nicht wieder in traditionelle Geschlechterrrollen fallen oder rechtlich vorgeschriebene Verantwortung für einen Ehepartner übernehmen.

Männer "ticken" da anders:

Einer kanadischen Studie nach, die Personen ab 45 Jahre zehn Jahre nach ihrer Verwitwung befragte, leben 29 Prozent der Männer wieder in einer Partnerschaft, aber nur sieben Prozent der Frauen.

Bei geschiedenen oder getrennten Personen sind es sogar 50% der Männer und nur 14% der Frauen.

Ich möchte den Männern nichts unterstellen - aber in der Regel sterben sie vor den Frauen, und da kann eine gesicherte "Versorgungssituation" nur nützlich sein. Gemäß tradierter Geschlechterrollen wurden sie ohnehin schon in jungen Jahren von ihren Frauen versorgt - warum also sollte das im Alter dann anders sein?

Aber die Frauen sind wohl auch schlau: Sie riechen den "Braten"!

:-)

In Deutschland hat man die Lebenssituation allein lebender "wieder-Singles" über 50 Jahre übrigens kaum untersucht.