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Nun komme ich schon ins zweite Semester meines Masterstudiengangs GERONTOLOGIE an der Universität FAU Erlangen-Nürnberg. Im ersten Semester habe ich schon richtig viel gelernt. Auch über Demenz.

Demenz ist ein wichtiges Thema und die Verunsicherung diesbezüglich ist riesengroß. Das habe ich besonders während meiner Vorträge immer wieder erlebt, diese große Angst, eine Demenz zu haben, nur weil man im Alter vergesslicher und geistig langsamer wird. Darum diese kleine Dokumentationsreihe für Sie zum Thema DEMENZ mit immer demselben Foto - dann erkennen Sie die dazugehörigen Beiträge sofort.

Am 30. Januar 2021 habe ich in meinem Blogbeitrag erklärt, was die Ursache einer Alzheimerdemenz ist - nämlich die Alzheimererkrankung. In meinem zweiten Beitrag vom 16.2.2021 erkläre ich Ihnen, welche Formen der Demenz es gibt und wohin Sie sich wenden sollten, falls Ihre Befürchtungen groß sind, an einer Demenz zu leiden.

Und heute:

Ab wann empfiehlt es sich, einen Test machen zu lassen?

Fakt ist: Wir alle werden vergesslicher im Alter. Daran führt kein Weg vorbei.

Ich habe einmal einen sehr guten Satz gehört:

„Solange Sie sich erinnern, dass Sie etwas vergessen haben, haben Sie keine Demenz!"

Das leuchtet ein. Ich finde das sehr hilfreich.

Bei Fehlhandlungen oder Verlaufen wird es schon schwieriger.

Frauen hätten angeblich einen schlechten Orientierungssinn. Aber wenn man sich im Alter auf bekannten Wegen nicht mehr zurechtfindet, dann sollte man das Signal ernst nehmen.

Wenn Sie vom Einkaufen nach Hause kommen, tragen in einer Hand den Schlüssel und gleichzeitig die Einkaufstüte, aus der Sie Ihre Einkäufe in den Kühlschrank legen...und Sie finden später Ihren Schlüssel im Kühlschrank... hier kann man sich das noch erklären.

Aber wenn plötzlich der Joghurt im Kleiderschrank steht, dann wird die Fehlhandlung schwieriger zu erklären.

Das Schwierigste: Demenzkranke Menschen bekommen von ihrem Handeln nichts mit.

Angehörige, die ihnen immer vorwerfen, vergesslich und unzuverlässig zu sein, sollten sich eher überlegen, ob hier nicht tatsächlich eine Demenz vorliegen könnte. Mit Vorwürfen macht man alles nur noch schlimmer. Wobei selbst hier der Faktor Angst eine maßgebliche Rolle spielt: Man schreit in seiner Verzweiflung lieber seine Eltern an in der Hoffnung, das könnte sie aufrütteln, so nach dem Motto: Reiß dich zusammen, dann wird´s schon wieder. Oft schreit man gegen seine eigene Angst an, dass man seine Eltern an die Demenz „verliert".

Das ist übrigens nicht so ganz richtig, denn es entwickeln sich neue Kommunikationsformen und auch emotionale Verbindungen selbst mit so einer Erkrankung.

Schlimm sind auch diese überflüssigen Neckereien: „Ja ja, hast wieder was vergessen, bist halt dement." Das verunsichert ungemein. Ich würde mir für alle wünschen, damit einfach aufzuhören.

Übrigens: Nicht allein Vergesslichkeit, Fehlhandlungen und Verlaufen sind Zeichen für Demenz. Auch Veränderungen im Charakter und im Sozialverhalten und in der Gemütsverfassung können darauf hinweisen.

Wie z.B. eine Depression - also traurig sein, oder aggressiver sein als früher, und sich anderen nicht mehr mit der gebührenden Distanz - also aufdringlicher, unkontrollierter - zu verhalten.

Zur Erinnerung: Aktuell leidet jede 3. Person über 85 Jahren in der BRD an Demenz. Dem muss man ins Auge sehen. Und dabei nicht vergessen: 66% bleiben gesund!