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Nun komme ich schon ins zweite Semester meines Masterstudiengangs GERONTOLOGIE an der Universität FAU Erlangen-Nürnberg. Im ersten Semester habe ich schon richtig viel gelernt. Auch über Demenz.

Demenz ist ein wichtiges Thema und die Verunsicherung diesbezüglich ist riesengroß. Das habe ich besonders während meiner Vorträge immer wieder erlebt, diese große Angst, eine Demenz zu haben, nur weil man im Alter vergesslicher und geistig langsamer wird.

Darum diese kleine Dokumentationsreihe für Sie zum Thema DEMENZ mit immer demselben Foto - dann erkennen Sie die dazugehörigen Beiträge sofort.

Am 30. Januar 2021 habe ich in meinem Blogbeitrag erklärt, was die Ursache einer Alzheimerdemenz ist - nämlich die Alzheimererkrankung, und dass diese lange vorher schon ausgebrochen ist - bis zu 10-15 Jahre bevor wir überhaupt die ersten geistigen Einschränkungen einer Alzheimerdemenz spüren.

Nun in meinem zweiten Beitrag zum Thema Demenz möchte ich Ihnen erklären, welche Formen der Demenz es gibt und wohin Sie sich wenden sollten, falls Ihre Befürchtungen groß sind, an einer Demenz zu leiden.

Viele benutzen das Wort DEMENZ gleichbedeutend mit Alzheimer. Richtig ist, dass die Alzheimer Krankheit zu einer Alzheimer Demenz führt. Und tatsächlich leiden 60% der Demenzkranken an einer Alzheimerdemenz.

Aber es gibt auch andere Formen der Demenz. Demenz ist nur der Überbegriff. Weitere Unterformen sind:

Vaskuläre Demenz, an der 15% der Demenzkranken leiden.

Die vaskuläre Demenz taucht plötzlich auf und verläuft stufenförmig. Es geht also nicht immer gleichmäßig bergab. Zwischenzeitlich kann es Besserungen geben. Und es handelt sich auch um eine breite gleichmäßig verteilte Störung über alle Gehirnbereiche wie bei der Alzheimerdemenz. Viele Bereiche sind noch vergleichsweise intakt. Ursache sind ein Schlaganfall, eine Gehirnblutung oder Multi-Infarkte. Diese bedingen, dass das Gehirn nicht mehr ausreichend mit Blut und somit nicht mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt wird. Das Gehirn - besser die Gehirnzellen werden so wegen einer Unterversorgung geschädigt.

Lewy-Body-Demenz, an der 15% leiden. Hier entwickeln die Betroffenen Halluzinationen, sind verwirrt (Delir) und wieder ganz klar - das wechselt sich ab. Außerdem zeigen sich parkinsonähnliche Einschränkungen in der Beweglichkeit. Diese Form der Demenz wird oft als DELIR diagnostiziert, also mit dieser Form der Verwirrtheit verwechselt.

Frontaltemporale Demenz, an der 5% der Patienten leiden. Hier sind Schädigungen im vorderen und seitlichen Gehirnbereich verantwortlich. Diese Demenz kann bereits im Alter ab 50 Jahren auftreten und entwickelt sich gleichmäßig, also auch schleichend. Sie äußert sich in Sprachstörungen, Persönlichkeitsveränderungen, Störungen in unseren Emotionen und im Sozialverhalten. Aber aufgrund des jüngeren Alters deuten viele Betroffene es nicht als Demenz.

Wo wende ich mich hin, wenn ich mich auf Demenz testen lassen möchte?

Grundsätzlich gilt: Der erste Weg führt zum Hausarzt, der Sie schon lange kennt und zu dem Sie Vertrauen haben. Sprechen Sie offen über Ihre Bedenken. Manche machen dann die ersten „Schnell"tests wie MMST (Minimal State Test und dem Uhrentest. Dazu sollten Sie wissen, dass Sie diese Tests in ruhiger, heller, abgeschirmter, umgestörter Umgebung machen müssen. Sie müssen ausgeschlafen sein, sollten ausreichend gegessen und getrunken haben, ihre Medikamente genommen haben, ihre Brille und ihr Hörgerät dabei haben - falls Sie diese benötigen. Die Tests sollten nicht unter Stress - auch nicht auf Seiten der Praxismitarbeiter - gemacht werden. das ist absolut notwendig. Und Sie sollten diese Tests auch machen wollen, nicht dazu gezwungen werden. Unter Druck und verärgert und mit sich sträubender Einstellung leisten Sie weniger.

Manche meinen, Sie müssten gleich zum Neurologen gehen zur Untersuchung: Da sind Sie unter Umständen nicht gut aufgehoben. Neurologen haben Demenz in der Regel nicht als Fachgebiet, das gehört nicht automatisch dazu. Also bitte: Erkundigen Sie sich, ob diese(r) Facharztin dafür entsprechend ausgebildet ist und auch weiß, was zur Durchführung der Tests alles dazugehört.

In der Gerontopsychiatrie sind Sie am besten aufgehoben - dort kennt man sich mit Demenz bestens aus. Allerdings gibt es kaum niedergelassene GerontopsychiaterInnen. Dazu müsste man dann ambulant ins Krankenhaus.

Eine der besten Adressen: Suchen Sie eine Stelle, die auf der Webseite der Deutschen Alzheimergesellschaft aufgeführt ist. Alle Adressen garantieren eine qualifizierte Betreuung und Durchführung der Demenztests. Da hat man viel Erfahrung, alle Verfahren entsprechen hohen Qualitätsstandards.

1. Hier ist die Webseite

2. Dort klicken Sie oben im Menü auf Unser Service

3. Und nun klicken Sie links auf Gedächtnissprechstunde

Dann suchen Sie Ihre Postleitzahl.

Wann es sich empfiehlt, sich testen zu lassen - das lesen Sie in meinem nächsten Blogbeitag zum Thema DEMENZ.