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Gelebte Generativität: Auch mit über 100 Jahren seine Lebenserfahrung mit jungen Menschen teilen! So geschehen in der beispielgebenden "Werkstatt der Generationen", dort findet ein ständiger Generationendialogstatt: Mit dem Alleinstellungsmerkmal „Werkstatt der Generationen" hat die besondere Montessorischule vor circa 11 Jahren die Schulerlaubnis bekommen: Eine großartige Idee der damals circa 13 Gründungsmitglieder, alles Eltern, die so gute Erfahrungen mit ihren Omas und Opas machten, dass sie diesen Effekt auch in ihrer zukünftigen Schule nicht missen wollten. 

Was heisst das nun genau? 80 „persönliche und ganz eigene" Schulprojekte werden jährlich von circa 45 ehrenamtlichen SeniorInnen "über 55 Jahre" pro Schuljahr eingebracht. Bis letztes Jahr war eine hundertzweijährige Dame als Gesprächspartnerin und Zeitzeugin dabei - absolut beindruckend. Die SchülerInnen liebten den Austausch mit der hochbetagten Dame. Tempi passati: Aber ich bin sicher, es findet sich bestimmt ganz bald eine Nachfolgerin! Oder Nachfolger natürlich! Interviewanfragen lehnte "Deutschlands älteste "Schulhelferin" ab, darum sollen auch an dieser Stelle keine weiteren Ausführungen zu ihrer Tätigkeiten folgen. 

Mitmachen kann im Prinzip jeder, der sich dafür interessiert, ein Thema und Spaß an der Begegnung mit Kindern und Jugendlichen hat. Alle Aktionen werden von Lehrern begleitet, allein werden die Seniorenlehrer nicht gelassen bei ihrem Einsatz! Die Lehrstunden sind Pflichtstunden, aber inhaltlich bestimmen die Senioren selbst, wo´s lang geht. Sie haben lange in Peru gelebt und wollen zum Land einen Projekttag machen? Dann mal los... so funktioniert die Werkstatt der Generationen. Nicht der normale Unterrichtsstoff wird behandelt, sondern die „Erfahrungen" der SeniorInnen werden weitergegeben, ganz individuell. Super Sache wie ich finde!

Eine preiswürdige Idee, wie Sie auf dem Foto oben sehen können, da kann man nur gratulieren und sagen: Respekt Respekt!

Die Leiterin der Werkstatt der Generationen von der ersten Stunde an: Anke Könemann (siehe Foto unten), eine bewundernswert engagierte Frau, bei der man die Lust und Liebe zum Thema bei jedem Wort spürt. Alt lernt von Jung und umgekehrt, besser kann´s nicht sein, aber immer noch eine rühmliche Ausnahme in der BRD. Ihr Engagement wird wegweisend sein, wenn die geburtenstarken Jahrgänge in´s Rentenalter kommen, dann werden ihre Erfahrungen gefragt sein, da bin ich mir sicher! Und ganz besonders sympathisch finde ich, wie selbstverständlich sie zu ihrem Einsatz steht.

Da ihre SchülerInnen schon immer auch von „SeniorInnen" unterrichtet werden, haben diese jungen Leute ganz andere Altersbilder im Kopf. Für ihre Schüler sind die SeniorInnen nicht "alt". Darum möchte Anke Könemann nun mit einer Aktionswoche Demenz den SchülerInnen auch mal die Kehrseite des Alters zeigen. Verkehrte Welt - ist das nicht herrlich?

Mich hat das Thema natürlich sehr interessiert, da ich in meinem Vortrag zu den Stärken und Schwächen des älterwerdenden Gehirns ab 50 natürlich auch auf die Unterschiede der Gehirne alt und jung eingehe. Ich freue mich, diese besondere Schule bei einem ausgedehnten Besuch kennengelernt zu haben. Danke für Ihre Zeit liebe Frau Könemann!

Mustergültig und zukunftsweisend ist das, was da an der Integrativen Montessori Volksschule München Balanstrasse passiert und kann gar nicht genug unterstützt oder ausgezeichnet werden! 

Und hier der LINK für alle, die jetzt richtig Lust darauf bekommen haben!